Mediterrane Küche ist Gehirndoping

Es klingt zumindest sehr „lecker“, seine Denkleistung über das Essen etwas “tunen” zu können. Doch ganz so ist es nicht. Ernährung scheint aber zumindest einen Einfluss auf die Entwicklung einer Demenz zu haben; denn Personen, die gerne mediterran essen, scheinen weniger von der Entwicklung einer Demenz betroffen zu sein.

Die Columbia Universität in New York wollte den Effekt des Essens auf Demenz untersuchen. Fast 700 Senioren ab dem 80. Lebensjahr wurden hierfür untersucht. Voraussetzung war, dass sie alle keinerlei Anzeichen einer Demenz vorweisen. Mit Hilfe eines bildgebenden Verfahrens wurde das Gehirn untersucht – auf diese Weise kann man schon in einem sehr frühen Stadium entsprechende Zeichen erkennen. Zeitgleich wurden mit einem Fragebogen die allgemeinen Ernährungsgewohnheiten der Probanden abfragt. So sollte jene Gruppe selektiert werden, die sich bevorzugt von Mittelmeerkost ernährt.

Das Ergebnis ist zwar nicht bahnbrechend, aber es lässt doch Rückschlüsse zu: Die Gruppe mit der Mittelmeerkost war um 20 % größer als die Gruppe mit “normalen” Essensgewohnheiten. Auch hatten die Senioren der “Mittelmeergruppe” in der bildgebenden Untersuchung deutlich größere Gehirne. Der leitende Neurologe interpretierte das Ergebnis so, dass bei der Berücksichtigung mehrerer medizinischer Faktoren diese Gruppe ein um 5 Jahre “jüngeres” Gehirn hat als die andere Gruppe.

Auf alle Fälle zeigt sich, dass Menschen mit einer gesunden Ernährung scheinbar weniger an Demenz erkranken. Ob das – wie oben erwähnt – am Essen allein liegt, wurde nicht bewiesen. Wer aber auf seine Essensgewohnheiten achtet, pflegt im Allgemeinen auch einen gesunden Lebensstil und hat schon allein deshalb eine höhere Lebenserwartung.