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Kortison in niedriger Dosis: Weniger Risiko, als viele denken

 

Ältere Person hält sich schmerzende Hand – Symbol für rheumatische Beschwerden

© Evrymmnt AdobeStock 300741850

Kortison ist bei Rheuma, Asthma oder Neurodermitis ein bewährtes, entzündungshemmendes Medikament. Viele Patientinnen und Patienten haben jedoch Sorge vor möglichen Nebenwirkungen. Eine moderne Studie zeigt jedoch: In niedriger Dosierung ist Kortison oft auch bei längerer Anwendung gut verträglich.

Wie wirkt Kortison im Körper?

Kortison ist ein künstlich hergestellter Wirkstoff aus der Gruppe der Glukokortikoide und ähnelt dem körpereigenen Hormon Cortisol, das in der Nebennierenrinde besonders bei Stress gebildet wird.

Glukokortikoide folgen einem natürlichen Tagesrhythmus und beeinflussen unter anderem den Zuckerstoffwechsel, den Blutdruck und das Immunsystem. Morgens ist der Spiegel am höchsten, nachts am niedrigsten.

Werden Glukokortikoide als Medikament verabreicht, wirken sie über Glukokortikoid-Rezeptoren in nahezu jeder Körperzelle. Dort blockieren sie entzündungsfördernde Botenstoffe und dämpfen die überschießende Reaktion des Immunsystems z. B. bei akuten Schüben, Allergien oder schweren Entzündungen. Bei chronischen Erkrankungen kann eine niedrig dosierte Langzeittherapie helfen, das Fortschreiten zu verlangsamen.

Wann wird Kortison eingesetzt?

Kortison kommt bei einer Vielzahl von Erkrankungen zum Einsatz. Es unterdrückt gezielt Entzündungsreaktionen und wirkt immunmodulierend.

Typische Einsatzgebiete sind:

  • rheumatoide Arthritis
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
  • entzündliche Hauterkrankungen wie Ekzemen, Neurodermitis oder Schuppenflechte
  • Atemwegserkrankungen wie Asthma oder der Lungenkrankheit COPD
  • akuter Tinnitus und Allergien

Weniger Nebenwirkungen als befürchtet: moderne Studiendaten

Lange Zeit gab es nur wenige verlässliche Daten zur langfristigen Anwendung von niedrig dosiertem Kortison. Die Berliner Charité hat eine größere Untersuchung vorgelegt, die bei rheumatoider Arthritis Entwarnung gibt: Die häufig befürchteten Nebenwirkungen wie Bluthochdruck oder starke Gewichtszunahme treten unter niedriger Dosierung von Kortison selten auf.

Die Forschenden analysierten Daten aus fünf klinischen Studien mit über 1.100 Menschen mit rheumatoider Arthritis. Über zwei Jahre hinweg bekamen die Teilnehmenden entweder niedrig dosiertes Kortison oder ein Scheinmedikament.

Die Ergebnisse zeigen:

  • kein signifikanter Anstieg des Blutdrucks, im Schnitt nur um etwa 2 mm Hg
  • moderate Gewichtszunahme von durchschnittlich 1,1 Kilogramm
  • vergleichbare Verträglichkeit auch bei Risikogruppen mit Bluthochdruck oder Übergewicht

Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen betonen, dass die gefürchteten Nebenwirkungen von Kortison vor allem für hohe Dosen gelten. In der untersuchten niedrigen Dosierung konnten keine schwerwiegenden Veränderungen festgestellt werden.

Warum Kortison einen schlechten Ruf hat

Als Kortison in den 1940er-Jahren in die Medizin eingeführt wurde, galt es als Wundermittel. Entzündungen konnten rasch gelindert werden. Doch die Behandlung erfolgte oft ohne klare Dosierungsregeln und über viele Jahre hinweg. Das führte bei vielen Betroffenen zu Nebenwirkungen wie Osteoporose, Bluthochdruck oder Stoffwechselstörungen.

Heute ist die Situation anders. Moderne Therapiepläne sehen vor, die Dosis auf das nötige Minimum zu begrenzen und die Behandlung regelmäßig zu überprüfen. Viele Nebenwirkungen lassen sich dadurch vermeiden. Die Präparate, die heute zugelassen sind, sind außerdem besser verträglich.

Darreichungsformen von Kortison

Die moderne Medizin nutzt unterschiedliche Formen der Verabreichung von Kortison:

  • Kortisoncremes bei entzündlichen Hauterkrankungen
  • Inhalatives Kortison bei Asthma und COPD
  • Nasensprays bei allergischer Rhinitis
  • Augentropfen bei Allergien und Entzündungen am Auge (z. B. Bindehaut oder nach Augen-Ops)
  • Tabletten bei systemischen Entzündungen wie rheumatoider Arthritis
  • Injektionen bei lokalen Gelenkentzündungen

Lokale Kortisonpräparate wie Cremes, Asthmasprays oder Augentropfen wirken direkt am Ort der Entzündung und gelangen kaum ins Blut. Dadurch ist das Risiko für systemische Nebenwirkungen eher gering.

Systemisch angewendetes Kortison, wie es bei Tabletten der Fall ist, verteilt sich im ganzen Körper. Bei längerer und höher dosierter Einnahme kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Regelmäßige Kontrollen von Blutdruck, Blutzucker und Knochendichte helfen, mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.

Absetzen von Kortison

Da Kortison die körpereigene Hormonproduktion beeinflusst, ist bei einer systemischen Therapie beim Absetzen vor allem nach einer Langzeiteinnahme Sorgfalt geboten. Der Körper drosselt in dieser Zeit die eigene Kortisolproduktion. Ein abruptes Absetzen kann zu Cortisolmangel führen und Symptome wie Schwäche, Kreislaufprobleme oder einen Rückfall der Entzündung begünstigen.

Wann ist Ausschleichen nötig?

  • Bei kurzzeitiger Anwendung (bis zu 1 Woche): Auch bei höheren Dosen kann die Behandlung in der Regel ohne Ausschleichen beendet werden.
  • Bei längerer Anwendung (ab ca. 2 bis 3 Wochen): Die Dosis sollte schrittweise reduziert werden, besonders bei Tabletten. Der Körper braucht Zeit, um die eigene Hormonproduktion wieder hochzufahren.

Fazit

Kortison bleibt ein wichtiges Mittel in der Behandlung chronischer Entzündungen. Die Studienergebnisse der Charité zeigen, dass Kortison in niedriger Dosierung deutlich besser verträglich ist, als lange angenommen wurde. Viele Ängste lassen sich durch Aufklärung abbauen. Entscheidend bleibt eine individuelle, gut abgestimmte Behandlung in enger Absprache mit medizinischem Fachpersonal.

 

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